Canical

Canical Während die Bewohner von Canical früher vom Walfang lebten, schützen sie die Tiere heute
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Canical zählt zu den ältesten Orten auf Madeira und liegt im Osten der Insel. Bis in die Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts lebten die Einheimischen in Canical hauptsächlich vom Walfang, dann wurde der Walfang auch auf Madeira verboten. In dem Gebäude, in dem das Walfängerbüro einst untergebracht war, findet sich heute ein Walfangmuseum, das Museu da Baleia. Beeindruckende Bilder, Walmodelle und viele Informationen rund um den Walfang und die Meeressäuger können begutachtet werden. Nur wenige Jahre nach dem Inkrafttreten des Walfangverbots wurde 1986 der „Nationalpark Meeressäugetiere“ um Madeira gegründet. Neben Walen stehen auch Delphine, Robben und Wasserschildkröten unter Schutz.

Die Walfangszenen des berühmten Spielfilms „Moby Dick“ nach dem Roman von Hermann Melville entstanden 1956 unter der Regie von John Huston in Canical. Damals fuhren Walfänger aus Canical bei den Dreharbeiten mit aufs Meer hinaus und ermöglichten so authentische Filmszenen.

Der Hafen von Canical ist heute ein Industriehafen. Legten früher die Frachtschiffe in Funchal an, so steuern sie heute den kleinen Küstenort nördlich von Machico an, um ihre Ladung zu löschen und neue Waren an Bord zu nehmen.

Was früher der Wal war sind heute Thunfisch und vor allem Degenfisch. Die Fischer im Ort fangen die Fische und sorgen so auch teilweise für die Versorgung auf dem Festland, zum anderen werden die Restaurants auf Madeira mit den Fischen versorgt. Vor allem der Degenfisch, "espada", gilt als Spezialität. Ansonsten setzen sich die Fischer und ehemaligen Walfänger für den Schutz der Meeressäuger vor ihrer Küste ein.

Jedes Jahr am dritten Wochenende des Septembers findet vor Canical eine Prozession statt. Wer zu dieser Zeit seinen Urlaub auf Madeira verbringt, sollte sich dieses Fest zu Ehren der „Göttin der Gnade“ nicht entgehen lassen. Die Prozession am Samstag und Sonntag des jeweiligen Wochenendes findet zu Ehren der ‘Nossa Senhora da Piedade’ statt. Hintergrund zu diesem Fest ist die Geschichte von einigen Fischern, die Schiffbruch vor der Küste Madeiras erlitten und überlebt haben sollen. Aus Dankbarkeit versprachen sie, auf dem ersten Hügel, den sie sehen würden, eine Kapelle für die Göttin zu errichten. Geschmückte Boot konkurrieren darum, die Statue der Schutzheiligen während der Prozession auf das Meer hinaus fahren zu dürfen. Nach der Fahrt auf dem Meer wird die Figur sonntags in einer weiteren Prozession auf den Berg in die Kapelle zurückgebracht.

Foto: www.madeira-netz.de

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